Die Programmauswahl des 16. Filmfest Hamburg ist zum gro�en Teil
abgeschlossen. Vom 25. September bis zum 2. Oktober 2008 werden in der
Hansestadt wieder au�ergew�hnliche Filme aus aller Welt in
Deutschland-, Europa- oder Weltpremiere gezeigt. Bekannte Namen, aber
auch ungew�hnliche Entdeckungen pr�sentieren sich auf dem
internationalen Filmfest Hamburg, das sich durch sein breites Spektrum
zwischen anspruchsvollem Film und internationalem Glamour auszeichnet.
Ikonen der Filmgeschichte wie der britische Regisseur Terence Davies
und der polnische Regisseur Jerzy Skolimowski melden sich zur�ck.
Das
diesj�hrige Schwerpunktthema "Vielfalt und Einheit" widmet sich dem
fragilen Verh�ltnis zwischen kultureller Gleichmacherei und Wahrung der
Identit�t. Die ausgew�hlten Filme zeigen ambivalente Ph�nomene, wie
sich Vielfalt weltweit politisch, kulturell bis hin in den privaten,
famili�ren Bereich auswirkt. Vermeintliche Einheiten werden gebildet
oder zerst�rt.
Ein erster Ausblick auf das diesj�hrige Festivalprogramm:
Agenda 08
"Berlin Calling", Hannes St�hr, Deutschland
Unter
dem Namen DJ Ickarus tourt der Berliner Elektro-Komponist Martin (Paul
Kalkbrenner) mit seiner Freundin und Managerin Mathilde (Rita Lengyel)
durch die internationale Tanzclub-Szene: Hektik, Jet-Lag, Raves,
Drogen, st�ndige Hochspannung. Kurz vor der Ver�ffentlichung seines
neuen Albums landet der DJ jedoch in der Drogennotaufnahme einer
Nervenklinik. Die �rztin Petra Paul (Corinna Harfouch) r�t dringend zu
einer Pause! Doch Ickarus gelingt es nicht, sich von seinem Leben auf
der �berholspur zu trennen...
Regisseur Hannes St�hr, der in diesem
vibrierenden, musikalischen Film den international erfolgreichen DJ
Paul Kalkbrenner als Schauspieler f�r das Kino entdeckt, sagt �ber
"Berlin Calling": "Unsere Vision war immer, einen Film �ber Kunst &
Wahnsinn, Liebe, den t�glichen �berlebenskampf, Beziehungen, Freunde,
Familie, Hoffnung, Zukunft, Gegenwart, Rausch & Ekstase, Berlin zu
machen." Seine Weltpremiere feiert der Film auf der Piazza Grande auf
dem Festival internazionale del film Locarno. In Hamburg wird es im
Rahmen des Reeperbahn Festivals eine Premierenparty im "�bel und
Gef�hrlich" geben. DJ Paul Kalkbrenner wird selbst an den Reglern
stehen. Kinostart in Deutschland ist der 02.10.2008.
"Pazar - Der Markt", Ben Hopkins, Deutschland/Gro�britannien/Kasachstan/T�rkei
"Pazar
- Der Markt" erz�hlt vom Kleinh�ndler Mihram, der sich in einem Dorf im
Osten der T�rkei mit zwielichtigen Gesch�ften auf dem Schwarzmarkt
durchschl�gt. Er wittert seine gro�e Chance als ihm der Job angeboten
wird, mit viel Geld illegal Medikamente zu kaufen. Mit ein wenig Gl�ck
k�nnte er das Gesch�ft aufbauen, das ihm seit Jahren vorschwebt. Leider
ist das Gl�ck nicht vorhersehbar...
Bereits bei seiner vergn�glichen
Dokumentation "37 Uses for a Dead Sheep" hatte der britische Regisseur
Ben Hopkins mit Laiendarstellern gearbeitet, ein Verfahren, das er in
"Pazar - Der Markt" erfolgreich wiederholt. Eine moderne Fabel �ber
dubiosen Handel, Geld, und die lokale Mafia, also vor allem die sehr
komplexe Welt des internationalen Schwarzmarkts. "Pazar - Der Markt"
l�uft im offiziellen Wettbewerb vom Festival internazionale del film
Locarno. Kinostart in Deutschland ist der 20.11.2008.
"Of Time and the City", Terence Davies, Gro�britannien
"Children",
"Madonna and Child" und "Death and Transfiguration" betitelte Terence
Davis 1984 seine drei Kurzfilme, die er zur "Terence Davies-Trilogie"
zusammenfasste. In dieser Trilogie bew�ltigte der britische
Ausnahmeregisseur seine zutiefst traurige Kindheit - und pr�gte mit
Bildern von dunkler, bezwingender Magie seinen unverwechselbaren Stil.
Mit "Of Time and the City" kehrt er zur�ck ins heimische Liverpool und
zu seinen Wurzeln als Filmemacher. Er sp�rt dabei der Stimmung in der
Stadt nach, heute und in den 1940er und 50er Jahren, als er dort
aufwuchs. So ger�t "Of Time and the City" nicht nur zu einem
ikonografischen und musikalischen Nachschlagewerk, sondern auch zu
einem emotionalen Werk von Nostalgie und Sehnsucht. Keine
Dokumentation, sondern ein Bild-Gedicht. Ein filmisches Liebeslied an
Liverpool - und zugleich eine Grabrede. Filmfest Hamburg zeigt den seit
acht Jahren ersten Film von Terence Davies, einem "der
au�ergew�hnlichsten und innovativsten Autorenfilmern Europas"
(Blickpunkt Film).
Fokus Vielfalt und Einheit
"Adhen", ("Dernier Maquis"), Rabah Ameur-Za�meche, Frankreich/Algerien (Voil�!)
Auf
der Berlinale 2002 erhielt "Wesh Wesh" von Rabah Ameur-Za�meche, eine
Studie �ber die Gewalt in den Ausl�nderghettos rund um Paris, den
Wolfgang-Staudte-Preis f�r den besten Film des "Internationalen Forums
des Jungen Films". Stand damals das Leben von Ausl�ndern im
Spannungsfeld von Hochhaussiedlungen und Gewalt im Vordergrund, geht es
in "Adhen" um die Konfronation von modernem Kapitalismus und Religion.
Ameur-Za�meche
spielt Mao, den Besitzer einer Paletten-Fabrik aus einer Industriezone
vor den Toren von Paris. Um die Verbindung zwischen Arbeit und der
Hingabe zu Allah zu betonen, will Mao eine Moschee f�r seine
Angestellten errichten. Leichter gesagt, als getan, denn trotz der
gemeinsamen Religion gibt es zwischen den arabischen Arbeitern gro�e
kulturelle und regionale Unterschiede, die mitunter in offene Gewalt
eskalieren.
Voil�!
"Bonjour Sagan", Diane Kurys, Frankreich
Der
Film "La vie en rose" �ber die Chansons�ngerin Edith Piaf machte den
Anfang - mit der Schriftstellerin und Bestsellerautorin Fran�oise
Sagan (1935 - 2004) wird jetzt einer weiteren franz�sischen Ikone ein
filmisches Denkmal gesetzt. Die Sagan (gespielt von Sylvie Testud, den
meisten in Deutschland als franz�sisches Aupair in "P�nktchen und
Anton" oder als Lara in "Jenseits der Stille" bekannt) war das
literarische Wunderkind der grande nation, bereits mit 18 Jahren
schrieb sie den Welterfolg "Bonjour Tristesse" (1954). Viele ihrer
Romane wie "Lieben Sie Brahms?" (1959) oder "Brennender Sommer" (1985)
wurden verfilmt.
Der Film portr�tiert eine zerrissene
Pers�nlichkeit zwischen Rebellion und Angepasstheit, Freiheitswillen
und Drogenabh�ngigkeit, Liebessehnsucht und Einsamkeit. In Frankreich
wurde der Film von Publikum und Kritik gefeiert. Kinostart in
Deutschland ist der 08.01.2009.
TV Spielfilme im Kino
"Tatort: Auf der Sonnenseite", Richard Huber, Deutschland
Filmfest
Hamburg pr�sentiert Mehmet Kurtulus als neuen Hamburger
Tatort-Kommissar. In der Welturauff�hrung arbeitet er in der Rolle des
bisher einzigen verdeckt ermittelnden Tatort-Kommissars Cenk Batu an
seinem ersten Fall. Er ist ein Solist, der unter falscher Identit�t
seine F�lle l�st.
Kriminalhauptkommissar Cenk Batu (Mehmet Kurtulus)
arbeitet seit Monaten in einer riskanten verdeckten Mission bei dem
scheinbar seri�sen Unternehmer Petermann. Ausgerechnet jetzt wird er
von seinem Vorgesetzten Uwe Kohnau (Peter Jordan) ins Krankenhaus
geschickt. Getarnt als t�rkischer Kleinkrimineller soll er �ber den
nach einer Messerattacke verletzten 20-j�hrigen Deniz Kontakt zu dessen
Onkel aufnehmen. Tuncay Nezrem ist offiziell Restaurantbesitzer und
Gro�h�ndler - inoffiziell aufstrebender Clanf�rst. Batu erwirbt sein
Vertrauen, doch pl�tzlich kommt Petermann wieder ins Spiel...
In
pr�gnanter Bildsprache wird hier ein intensiv spielendes Ermittlerteam
eingef�hrt, das sich unbemerkt an �ffentlichen Orten treffen muss.
Dadurch zeigt sich die Hansestadt in all ihren Facetten.
Michel Kinder- und JugendFilmfest
"Mutum", Sandra Kogut, Frankreich/Brasilien
Der
10-j�hrige Thiago lebt mit seiner Familie im entlegenen Brasilianischen
Hinterland. In Mutum, so der Name des Dorfes, gibt es kein Fernsehen,
kein Kino und auch keine Autos. Die Bewohner reiten auf Pferden oder
gehen zu Fu�. Thiago und sein kleiner Bruder und einziger Freund Felipe
leben und spielen in ihrer ganz eigenen Welt, einer Mischung aus deren
bl�hender Fantasie und der rauhen Realit�t der Erwachsenen. Als Felipe
sich beim Spielen verletzt, muss Thiago sehr stark sein.
"Mutum" ist
ein au�ergew�hnlich authentischer, halbdokumentarischer Spielfilm �ber
eine Landschaft und ihre Bewohner, die selber neben den Schauspielern
und Laiendarstellern an der Entwicklung dieser bewegenden Geschichte
mitgewirkt haben. Mit "Mutum" ist Sandra Kogut ihr erster
abendf�llender Spielfilm gelungen, der weltweit auf Filmfestivals mit
Preisen und Ehrungen ausgezeichnet wurde.
Das 16. Filmfest Hamburg findet vom 25. September - 2. Oktober 2008 in den Kinos CinemaxX Dammtor, Abaton und 3001 statt.
Weitere Informationen
Kati Baumgarten, Claus Friede
Presse und Kommunikation
Telefon: 040 - 399 19 00-29 oder -17 [email protected] / www.filmfesthamburg.de