27. Sept - 06. Okt
Macht
Wer hat die Krone auf? Der Präsident, die Bürokratie, die Börse – oder doch das Parlament? Neun Filme beschäftigen sich mit dem System der Macht. Manche wagen sich sogar ganz hinein.
Ein Komiker regiert die Stadt. Im Mai 2010 errang der islandweit bekannte Comedian und Schriftsteller Jón Gnarr bei den Kommunalwahlen in Reykjavík die Mehrheit. Der Dokumentarfilm "Gnarr" erzählt, wie es dazu kam. Es waren sicherlich nicht Gnarrs absurde Wahlversprechen, die ihn ins Amt hievten: kostenlose Handtücher im Schwimmbad, mehr Eisbären im Zoo, ein drogenfreies Parlament bis 2020. Die Isländer nutzten vielmehr seine satirische Kandidatur als Misstrauensvotum gegen die etablierte Politikerklasse, die in Hinterzimmern dealt und dirigiert und nach vorne hinaus ihre fertigen Beschlüsse präsentiert.
Alte Machtgefüge, wie wir sie kennen, sind in Bewegung. Autoritäre arabische Regime wanken oder knicken ein, Banker und Börsenmakler treiben Regierungen vor sich her und diktieren ihnen ihre Agenda. Und Bürgerbewegungen fordern mehr Transparenz und Beteiligung bei politischen Entscheidungsprozessen und ein Update des Demokratiebegriffs.
Die Welt draußen findet ihr Echo im Filmfest-Programm. Einige Filme sind ganz nah dran an den Umwälzungen und Fragestellungen, die zur Zeit stattfinden. Die französisch-tunesische Filmemacherin Nadia El Fani etwa war mit ihrer Kamera mittendrin, als in Tunesien die Menschen auf die Straßen gingen, und fragt sich in "Neither Allah, Nor Master!", ob ihrer Heimat nun die nächste Diktatur in Gestalt eines islamischen Religionsstaats bevorsteht – oder ob das Land sich eine demokratische Verfassung gibt. Über eine solche verfügt Ghana schon, der Vorzeigestaat Afrikas. "An African Election" begleitet die Wahlkampagnen der beiden Spitzenkandidaten um das Präsidentschaftsamt 2008. Es sind für europäische Augen ungewohnte, teilweise drastische Szenen, die sich dort abspielen: lärmend, chaotisch, gewalttätig. Ein hochemotionaler Kampf um Positionen und Wählerstimmen.
Die Filme des Schwerpunkts:
01. 18 Days
02. An African Election
03. The Conquest
04. Ecumenopolis: City Without Limits
05. En attendant le vote
06. Gnarr
07. The Minister
08. Neither Allah, Nor Master!
09. Präsident verzweifelt gesucht
Ein Komiker regiert die Stadt. Im Mai 2010 errang der islandweit bekannte Comedian und Schriftsteller Jón Gnarr bei den Kommunalwahlen in Reykjavík die Mehrheit. Der Dokumentarfilm "Gnarr" erzählt, wie es dazu kam. Es waren sicherlich nicht Gnarrs absurde Wahlversprechen, die ihn ins Amt hievten: kostenlose Handtücher im Schwimmbad, mehr Eisbären im Zoo, ein drogenfreies Parlament bis 2020. Die Isländer nutzten vielmehr seine satirische Kandidatur als Misstrauensvotum gegen die etablierte Politikerklasse, die in Hinterzimmern dealt und dirigiert und nach vorne hinaus ihre fertigen Beschlüsse präsentiert.
Alte Machtgefüge, wie wir sie kennen, sind in Bewegung. Autoritäre arabische Regime wanken oder knicken ein, Banker und Börsenmakler treiben Regierungen vor sich her und diktieren ihnen ihre Agenda. Und Bürgerbewegungen fordern mehr Transparenz und Beteiligung bei politischen Entscheidungsprozessen und ein Update des Demokratiebegriffs.
Die Welt draußen findet ihr Echo im Filmfest-Programm. Einige Filme sind ganz nah dran an den Umwälzungen und Fragestellungen, die zur Zeit stattfinden. Die französisch-tunesische Filmemacherin Nadia El Fani etwa war mit ihrer Kamera mittendrin, als in Tunesien die Menschen auf die Straßen gingen, und fragt sich in "Neither Allah, Nor Master!", ob ihrer Heimat nun die nächste Diktatur in Gestalt eines islamischen Religionsstaats bevorsteht – oder ob das Land sich eine demokratische Verfassung gibt. Über eine solche verfügt Ghana schon, der Vorzeigestaat Afrikas. "An African Election" begleitet die Wahlkampagnen der beiden Spitzenkandidaten um das Präsidentschaftsamt 2008. Es sind für europäische Augen ungewohnte, teilweise drastische Szenen, die sich dort abspielen: lärmend, chaotisch, gewalttätig. Ein hochemotionaler Kampf um Positionen und Wählerstimmen.
Die Filme des Schwerpunkts:
01. 18 Days
02. An African Election
03. The Conquest
04. Ecumenopolis: City Without Limits
05. En attendant le vote
06. Gnarr
07. The Minister
08. Neither Allah, Nor Master!
09. Präsident verzweifelt gesucht
